
Was ist Dynamische Urteilsbildung?
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Ein erster Überblick
Im Alltag stehen wir laufend vor Problemen oder Fragen, die wir allein oder im Team zu lösen haben. Wir suchen nach Antworten oder Lösungen, von denen wir das Gefühl haben, dass sie „richtig“ sind. Oft genug zeigt sich aber im Nachhinein, dass die Urteile vorschnell waren und die Entscheide schlecht waren und bei der Umsetzung versagen. Was ist in diesen Fällen falsch gelaufen?
Wie bildet sich ein Urteil so, dass das Resultat nicht nur zufällig richtig ist?
Diese Frage ist schon vielfach wissenschaftlich untersucht worden. Die Literatur der Entscheidungstheorie ist gross und reichhaltig. Die meisten Forscher sind davon ausgegangen, dass Menschen zu richtigen Urteilen mit Hilfe eines „Rezeptes“ gelanden: Sie entwarfen Vorgehensweisen für die Entscheidfindung, vorab für die Fragestellungen und Aufgaben in Unternehmen. Diese Hilfen sind logisch überzeugend, bewähren sich aber im Alltag nur bedingt.
Der Sozialwissenschafter und Unternehmensberater Lex Bos ist der Frage nachgegangen, wie Gruppen (z.B. Arbeitsgruppen oder Unternehmensleitungen) in der Lebens-Wirklichkeit zu guten Entscheiden finden. Mit eingeflossen in die Arbeit sind die geisteswissenschaftlichen Forschungsresultate von Rudolf Steiner, insbesondere jene aus der „Philosophie der Freiheit“.
Lex Bos fand fand nach langjährigem, intensivem Forschen und Ringen restaulich einfache aber ungewöhnliche Antworten:
- „Richtige“ Urteile reifen in einem rhythmischen Prozess zwischen Polaritäten.
Das Wort "reifen" deutet an, dass langfristig befriedigende Ergebnisse nicht unter Zeitdruck erzwungen werden können.
Wenn diese Urteile in einem Prozess zwischen Polaritäten entstehen, sind lineare Entscheidfindungsmodelle nur unter bestimmten Verhältnissen hilfreich.
- Der Prozess wird von vier Kraftquellen (oder auch: Qualitäten) impulsiert: Wahrnehmen von Fakten, dem Bilden von Gedanken, dem klaren Wollen von einem Ziele und dem wählen von passenden Mitteln, Wegen, Prozeduren.
- Die Fähigkeiten für diese Dynamische Urteilsbildung liegen im Menschen selbst.

Der geistige Hintergrund
Gute Erfindungen bewähren sich in der Praxis; sie haben dort ihre segensreiche Wirkung. Für den Lebensalltag ist es völlig unerheblich, aus welchem Gedankengut oder Hintergrund die Sache gewachsen ist.
Wer sich jedoch mit einer Neuerung, Erfindung, einem Forschungsresultat näher auseinandersetzen will, interessiert sich früher oder später auch "auf welchem Mist" die Sache gewachsen ist.
So stellt sich die Frage: Wie ist Lex Bos zu seinen Resultaten, zur Dynamischen Urteilsbildung gekommen?
Die erste Antwort ist: Durch wissenschaftliches Auswerten von vielen Gesprächsbeobachtungen.
Die zweite Antwort: Lex Bos rechnete als Anthroposophe bei seinen Mitmenschen neben Leib und Seele mit ihrem Geist. Denken in Entwicklungsprozessen und Polaritäten war ihm vertraut, wie vieles andere dazu.
Sein Ansatz war grundsätzlich phänomänologisch: "Wenn ich lange und gründlich genug hinschaue, ergibt sich die Antwort aus der Sache selbst."